Ludde braucht frische Luft

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Tourziel: Holsfjellet in Ålesund/Olsvika (220m ü.d.M)

Länge total: ca. 4,5 km ab/bis Parkplatz am Nordre Holen in Olsvika

Parken: Mehrere Parkplätze im Gewerbegebiet Nordre Holen paralell der E39

(Navigationscode: 62°28’18.1″N 6°21’59.1″E)

Schwierigkeitsgrad: Leicht

Gehzeit: ca. 1 bis 1,5 Stunden

Kurzbeschreibung: Schöne, aber nicht sehr anstrengende Waldwanderung mit Aussicht auf Ålesund, Sunnmørsalpen und Ellingsøyfjord

Tourbeschreibung: Als meine Tochter eines Freitags mit einem begeisterten «ich hab‘ Ludde bekommen» durch die Haustür stürmte, ahnte ich schon nichts Gutes.

           Badebucht am Ellingsøyfjord

Dass es sich bei diesem Ludde nicht um das bei IKEA feilgebotene gleichnamige Schaffell handelte, wußte ich natürlich. Und auch, dass der Besuch von Ludde immer mit einem Haufen Arbeit verbunden ist. Denn Ludde ist ein kleiner Plüschhase, der an jedem Wochenende einem Kind der 4. Klasse der hiesigen Inselschule mit nach Hause gegeben wird. Das ausgewählte Kind muß dann durch einen kleinen Aufsatz dokumentieren, was es mit Ludde erlebt hat.

Und jetzt war Ludde zu Hause bei uns. Und ich hatte so überhaupt keine Zeit und noch viel weniger Lust, Ludde ein aufregendes Wochenende zu verschaffen. Luddes Aktivitätenheft setzte mich allerding gehörig unter Druck, die anderen Eltern überboten sich regelrecht mit Actionfotos oder blumigen Beschreibung der durchgeführten Ausflüge.

Also Augen zu und durch. Bei der Wahl des Ausflugsziels mußten allerdings einige Parameter beachtet werden, denn zu lange durfte die Tour nicht dauern. Trotzdem wollte ich meiner Tochter auch keinen Wohlfühl-Aufenthalt zukommen lassen. Und da sie nicht gerne wandert, gingen wir Wandern. Strafe muß schließlich sein.

Los ging es im Anschluss an einen Baumarktbesuch am Tafjord-Parkplatz im Nordre Holen in Olsvika. Im ersten Teil der Tour gingen wir durch das Wohngebiet am Holsstigen. Obwohl es hier nur leicht bergauf ging, mußte ich hier bereits die ersten Proteste einstecken, die ich mit diebischem Grinsen quittierte. Ich konnte ja nicht ahnen, dass mich die Proteste selbst dann noch heimsuchten, als wir schon lange wieder zu Hause waren.

Nach etwa 600 Metern ging es dann auf einen schmalen Pfad, der unmittelbar danach schon in einen Laubwald hinein führte und alsbald in einigen Windugen teils steil aufwärts. Aber schon nach einem guten halben Kilometer hat man das Gröbste bereits geschafft. Der höchste Punkt der Tour ist es zwar immer noch mehr als einen Kilometer entfernt, jedoch sind auf dieser Strecke lediglich noch knapp 40 Höhenmeter zu bezwingen.

Oben angekommen nutzten wir die dort installierten Sitzgelegenheiten zu einem ausgiebigen Picknick., was sogar die Laune meiner Tochter etwas aufhellte. Ein paar Posierfotos mit Ludde mußten natürlich sein (und dabei darf man natürlich nicht den Miesepeter mimen). Das Panorama reicht im Süden bis in die Sunnmørsalpen hinüber, während man in westlicher Richtung einen herrlichen Blick über Ålesund geboten bekommt. Auch die Sicht gen Norden auf Olsvika und den fast idyllisch anmutenden Ellingsøyfjord kann sich absolut sehen lassen.

Anschließend machten wir uns wieder an den Abstieg. Dabei folgten wir weiterhin dem Pfad, der in einer weiten Schleife nun wieder gen Westen schwang und kurz darauf ganz ordentlich steil bergab führte, bevor er einen Kilometer später auf den Fylkesveien Fv110 traf. Theoretisch könnte man dieser nun Richtung Westen folgen. Es ist jedoch empfehlenswert, die Paralellstraße, den Olsvikveg zu nutzen, der durch ein Wohngebiet führt und dadurch deutlich weniger Autoverkehr aufweist.

Etwa 1,5 Kilometer sind es jetzt noch zurück zum Ausgangspunkt der Tour. Tags darauf mußte ich zwar noch tatkräftig beim Aufsatz für’s Aktivitätenheft helfen. Das Wochenende meiner Tochter und auch meines war jedenfalls gerettet.

Ludde war’s allerdings egal 

Dirk, 05.01.2019




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