Die „stade Zeit“ nennt man in Bayern oder auch in Österreich die Vorweihnachtszeit. Besinnlich ist die Adventszeit hier in Sunnmøre aber eher selten. Dazu ist das Wetter meist zu schlecht. Ja, die Sterne sieht man nicht oft in dieser Jahreszeit. Aber wenn doch, dann muss man schon genauer hinschauen, vor allem auf die Internetseite www.storm.no. Das ist zwar eigentlich ein Internetwetterbericht, gäbe es da nicht diesen etwas versteckt liegenden Button mit dem Namen „Nordlys“.
Nordlicht in Norwegen, das ist nicht so sonderlich spannend, könnte man nun einwerfen. In Tromsø oder der Finnmark gilt das sicher, für Sunnmøre aber sind starke Nordlichter noch immer was Besonderes. Denn das Wetter sollte ja auch mitspielen, wenn die Lightshow draussen beginnt. Schon als ich auf dem Rückweg von der Arbeit die Giske-Brücke überquerte, sah der Himmel schon „verdächtig“ aus. Also nichts wie heim und die besagte Internetadseite aufsuchen. „Hohe Nordlichtaktivität, Nordlichter wahrscheinlich sichtbar bis Oslo“. Das klang vielversprechend. Das Problem dieser Nordlicht-Vorhersage ist allerdings, dass sie die Uhrzeit nur sehr grob eingrenzt. Das meist grünlich schimmernde Lichtspektakel dauert aber oftmals weniger als eine Stunde, beginnt ziemlich schlagartig und endet genauso abrupt. Ich wartete also, bis alle im Bett waren, bevor ich mich auf den Weg nach Alnes machte, um unweit des Leuchtturms auf die Erleuchtung zu warten. Schon die Tatsache, dass ich auf dem Parkplatz nicht alleine war, erhöhte die Erfolgssaussichten gewaltig, denn wäre ich zu spät gewesen, hätte ich alleine auf dem Parkplatz gestanden und angestrengt Richtung Norden geschaut.
Dann ging es plötzlich los. Die Schleier verändern immer wieder ihre Form, schweben und tanzen am Himmel, verschwinden kurz und tauchen wieder auf. Auch das Farbenspiel ändert sich unentwegt. Mal fast gelblich, meistens aber Grün, seltener auch Rot.
Nach einer dreiviertel Stunde war der ganze Spuk schlagartig vorbei und man hat hoffentlich einige tolle Bilder als Souvenir davon getragen.
Nordlichter oder Aurora Borealis, so die wissenschaftliche Bezeichung, entstehen, wenn elektromagnetisch aufgeladene Materie des Sonnenwindes auf Sauerstoff- und Stickstoffatome trifft.
Die hier abgebildeten Fotos sind eine Zusammenstellung von Nordlichtbildern aus der Sunnmøre Region und von verschiedenen Daten. Der unten angefügte Link verweist auf einen Vimeo Zeitrafferclip von Nordlichtern in und um Ålesund. Viel Spass
Clip: Nordlichter ueber Ålesund
Dirk, 06.12.2017
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