Unverhofft mit nassen Füßen




Tourziel: Øygardsheia in der Gemeinde Haram (399m. ü.d.M)

Länge total: ca. 6 km ab/bis Parkplatz am Fylkesveien FV661

Parken: kostenloser Parkplatz am Fylkesveien FV661 zwischen Vatne und Brattvåg am östlichen Ende des Weilers Slyngstad (Navigationscode:62°32’36.6″N 6°31’23.4″E)

Schwierigkeitsgrad: Mittel

Gehzeit: ca. 3,5 Stunden (Runde)

Kurzbeschreibung: unerwartet schöne Wanderung zum Remmefjellet, die wir spontan zum Berg Øygardsheia erweierten.

Tourbeschreibung: Etwas eingeschnappt war ich zugegebenerweise schon, als unsere Tochter zu einem kurzfristig organisierten Handballturnier eingeladen wurde, drohte uns doch ein weiterer Sonntag in irgendeiner Sporthalle. Seit Oktober verbrachten wir unzählige Stunden bei Hanballspielen bzw. -turnieren zwischen Volda und Kristiansund. Nun also noch ein weiterer Sonntag, obwohl wir uns bereits ein Wanderziel ausgesucht hatten. Doch der Spielplan kam uns dann doch etwas entgegen, denn das erste Spiel begann erst um 15.30 Uhr, und da unsere Tochter auch noch eine Mitfahrgelegenheit organisierte entstand dann doch ein akzepables Zeitfenster für eine schöne Wandertour.

Das ursprünglich anvisierte Ziel, das Urifjell, war zwar nun wahrscheinlich nicht mehr realisierbar, so dass das Remmefjellet, das in unmittelbarer Nachbarschaft des Urifjells lag, als Ausweichziel herhalten mußte. Etwa 40 Minuten dauerte die Autofahrt hinüber nach Slyngstad, einem kleinen Dorf am Nordufer des Grytafjords. Der Parkplatz und Ausgangspunkt der Tour liegt kurz vor Grytastranda gleich neben der Brücke über den Bach Slyngstadelva. Ein Anfangs noch asphaltierter Fahrweg, der in nördlicher Richtung von der Hauptstraße abbiegt bietet einen angenehmen Auftakt. Der Weg bietet in diesem Teil eine angenehm leichte Steigung und trifft nach etwa einem Kilometer auf eine nicht zu übersehende Infotafel, an der nach links abgebogen wird. Anschließend bleibt der Waldweg noch recht breit, allerdings trifft man alsbald auf eine kleine Ansammlung von Freizeithütten, an denen sich der Weg gabelt. Auch hier hält man sich links und steigt auf einem nun deutlich schmaleren Pfad in den Wald hinauf., bevor man etwas unverhofft auf eine breite Schotterpiste trifft. Dieser folgt man nun nach rechts und gewinnt mittels ein paar Serpentinen mit giftiger Steigung schnell an Höhe.

Nach insgesamt etwa 2,8 Kilometern erreichen wir den Abzweig zum Urifjell, dessen Besteigung wir dann doch aus Zeitgründen auf einen anderen Tag verschoben. Das nun schon in Sichtweite liegende Remmefjellet wiederum war uns aber dann noch etwas wenig und so traf es sich perfekt, dass uns dieser Pfad ins Auge fiel, der nach Süden abzweigte. Einen Versuch war es jedenfalls wert. Schnell stellte ich heraus, dass die gut erkennbare, aber schlecht markierte Strecke in der Folge wasserfestes Schuhwerk voraussetzt, denn durch die Schneeschmelze der vergangenen Wochen war der Boden aufgeweicht. Meine in die Jahre gekommenen Bergschuhe jedenfalls hielten den Bedingungen ganz und gar nicht Stand, denn schon nach kurzer Zeit waren meine Füße durch und durch naß. Wir querten ein moosiges Terrain und stießen auf den kleinen See Øygardsvatnet. Der tiefe morastige Untergrund sorgte mittlerweile für völlig durchnäßte Füße. Erst als es dann nochmals etwa 100 Höhenmeter nach oben ging, wurde es wieder deutlich trockener.

Anfangs öffnete sich dabei der Blick lediglich nach Norden, so dass man den Ort Brattvåg, den Samfjord sowie die Insel Fjortofta sehen konnte. Insbesondere die Aussicht nach Süden jedoch wurde noch vom Gipfel des Øygardsheia abgeschottet.

Dann aber erreichten wir den Øygardsheia und der Gipfel entschädigte mit spektakulärem Panorama, und zwar in alle Richtungen. Unter uns lag der Grytafjord, an dessen anderer Seite die Insel Ellingsøya sowie teils auch Häuser von Ålesund erkennbar sind. Im Hintergrund setzen sich auch die schneebedeckten Berge der Sunnmørsalpen vom mittlerweile nur noch leicht bewölkten Himmel ab.

Der kalte Wind aber und natürlich auch die fortgeschrittene Zeit drängte uns aber zur Eile. Für den Rückweg wählten wir die vermeintlich kürzere Route, die den Gipfel nach Osten hin hinter sich ließ und nach etwa 40 Minuten wieder auf den Schotterweg zum Remmefjellet traf.

Pünktlich um 15:30 Uhr erreichten wir die Sporthalle auf der Insel Valderøy. Nicht ganz taufrisch, um ehrlich zu sein, aber am Ende des Tages zählen Ergebnisse. Und hatten unsere Godøy-Mädels gegen die Lokalrivalen von Valderøya natürlich die Nase vorn.

Dirk, 20.04.

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