Der Wind kam immer von vorn

Tourziel: Giskemonibba in der Gemeinde Ørskog (687m ü.d.M)

Länge total: ca. 12 km ab/bis Parkplatz an der E39 zwischen Sjøholt Ørskogfjell Fjellstova

Parken: kostenloser Parkplatz im Landedalen an der E39 etwa 5,4 Kilometer nordöstlich von Sjøholt (Navigationscode:62°29’59.8″N 6°53’22.6″E)

Schwierigkeitsgrad: Mittel

Gehzeit: ca. 3,5 bis 4 Stunden (Hin/Zurück)

Kurzbeschreibung: Panoramawanderung zum Giskemonibba im Ørskogfjell mit Aussicht auf Berge, Fjorde und Meer.

Tourbeschreibung: Oft kam es in den letzten Monaten leider nicht vor, dass wir Zeit für einen gemeinsamen Sonntagsausflug fanden. Umso erfreulicher war es, das uns am ersten Novembersonntag sogar der Wettergott wohlgesonnen war. Wohin also, unter der Voraussetzung, dass die Kids normalerweise so gar keine Lust auf Bergtour verspüren? Nicht zu weit weg und wenn möglich auch ohne Fährpassage. So jedenfalls lautete die Vorgabe. Nach einigem Hin und Her einigten wir uns schließlich auf den Giskemonibba, wobei uns gleich auffiel, dass wir die Ørskog-Kommune in Sachen Wanderungen bislang ohnehin sträflich vernachlässigt hatten.

Ein Grund mehr, die knapp einstündige Autofahrt hin zum Ausgangspunkt der Tour auf sich zu nehmen. Dieser befindet sich in Form eines kostenlosen Wandererparkplatzes etwa 5,4 Kilometer nordöstlich von Sjøholt im Landedalen, direkt neben der Fernstraße E39. Wer sich gute 2 Kilometer Fußweg pro Richtung sparen möchte, kann den ersten Teil der Route ebenfalls noch mit dem Fahrzeug zurücklegen. Aber Vorsicht: Dieser Abschnitt ist mautpflichtig. Wir entschieden uns jedoch pro-Fitness bzw. pro-Geldbeutel und bewältigten den mautpflichtigen Teil per pedes. Dieser führt zunächst als breite Schotterpiste zwischen der E136 und dem Bach Ørskogelva in nördlicher Wichtung mitten durch einen Laubwald. Hier verlief im übrigen auch der alte Postweg von Bergen nach Trondheim, der 1785 etabliert und mittlerweile zum nationalen Kulturdenkmal erklärt wurde.

Nach einem Kilometer schwenkt die Piste dann für weitere ca. 800 Meter nach Nordosten. Die Steigung ist in diesem Streckenabschnitt noch modrat. Bedenkt man, dass die Tour auf 266 m.ü.d.M startet ist klar, dass der zweite Teil ungleich steiler würde. Und so kam es dann auch. Kurz nach dem Schwenk überquerten wir ein Brückelchen, dass den Ørskogelva überquert. Anschließend ging es dann, aber immer noch dem Fahrweg folgend, aus dem Wald heraus und auch ordentlich bergauf. Etwas unvermittelt befand man sich auf einnmal am Rande eines Hochtals. Wenig später verließen wir an einem unscheinbaren, aber gut ausgeschilderten Abzweig den Fahrweg.

Auf einem nach rechts abzweigenden schmalen Trampelpfad ging es nun weiter. Die nun folgende Passage verlief auf einem teils sehr morastigen, torfartigen Untergrund. Und das, obwohl es in den Tagen zuvor nicht regnete. Gerade bei regnerischer Großwetterlage könnte dieser Teil daher mitunter etwas rutschig und mühsam werden. Allerdings ist dieser Abschnitt in etwa 15 Minuten absolviert und geht dann in deutlich felsigeres Terrain über.

Das Gelände wird deutlich offener. Wir bewegten uns mittlerweile in südwestlicher Richtung. Im Rücken hatten wir bereits einen freien Nordostblick über Måslia hinweg bis hinüber zum Romsdalsfjord. Bevor wir aber auch nach Süden genießen konnten, mußten wir noch locker 100 Höhenmeter weiter nach oben. Für diese brauchten wir noch knapp 25 Minuten. Während uns der Wind weiter unten noch moderat entgegenwehte und uns somit angenehm kühlte, blies er uns nun sehr kräftig ins Gesicht. Hinter zwei kleineren Felssättel, zwischen denen wir hindurch gingen, konnten wir nun den Gipfel des Giskemonibba sehen. Etwa 30 Höhenmeter und gut 250m entfernt lag er vor uns.

Der Ausblick hier oben nahm uns im wahrsten Sinne des Wortes die Luft. Heftige Windböen machten es schwierig, uns auf den Beinen zu halten. Wir fanden aber eine geschützte Ecke, von der wir die Aussicht bei einer Brotzeit ausgiebig genießen konnten. Gerade der Blick Richtung Süden und Südwesten ließ uns den unangenehmen Wind vergessen. Sowohl der Sukkertoppen in Ålesund als auch die Inseln der Giske Kommune waren klar erkennbar. In Verbindung mit dem tief eingeschnittenen Storfjord im Vordergrund ergab das ein eindrucksvolles Panorama.

Etwa 30 Minuten hielten wir uns bei leichter Bewölkung am Gipfel auf, bevor wir den Rückmarsch antraten. Wieder mit dem Wind von vorne und wieder in fast umwerfender Stärke. Aber was soll’s – bei einer solchen Gipfelaussicht…

Dirk, 24.11.




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