Irgendwo geht’s auch runter

Tourziel: Stavekollen (Gemeinde Sykkylven, 637m. ü.d.M)

Länge total: ca. 6,5 km ab/bis Parkplatz am Ende des Wohngebiets Helleskjerva

Parken: kostenloser Parkplatz am Ende Wohngebiets Helleskjerva in Ikkornes (Navigationscode:62°22’48.6″N 6°32’06.0″E)

Schwierigkeitsgrad: Mittel

Gehzeit: ca. 4 Stunden (Hin/Zurück)

Kurzbeschreibung: Schöne Wanderung mit Prachtaussicht auf Sykkylven und das Strandafjell

Tourbeschreibung: Eigentlich versprach jenes Wochenende nichts Gutes. Wieder mal. Die Wettervorhersage prognostizierte Regen, der Fuβ schmerzte, nachdem ich auf der Treppe umgeknickt wr und zu Hause wartete zudem noch eine Menge Arbeit. Doch als ich samstags dann zu früher Stunde aus dem Fenster schaute, war der Himmel nur leicht bewölkt und nichts deutete auf Regen hin. Somit waren wir uns schnell einig, nach unserer Einkaufsrunde noch eine Wanderung zu unternehmen.

Wohin es gehen soll war schnell geklärt, hatten wir doch ein paar Tage zu vor schon darüber gesprochen, mal wieder eine Wanderung in Sykkylven zu unternehmen. Gleich nach der Erledigung des Wochenendeinkaufs machten wir uns also auf den Weg zur Fähre nach Magerholm, die auβerhalb der Touristensaison am Wochenende im 20-Minutentakt verkehrt. Vom gegenüberliegenden Anleger Aursnes aus ging es dann mit dem Auto nach Sykkylven um anschlieβend nach links über die Sykkylvsbrua hinüber nach Ikornnes zu wechseln. Auf der anderen Seite der Brücke ging es im Kreisverkehr nach links, bevor wir dann etwa 600 Meter weiter scharf nach rechts den Berg hinauf in den Ikornnesveien abbogen. Hinter den letzten Häusern eines Wohngebietes geht der Weg dann in eine Schotterpiste über befindet sich dann ein kleiner gebührenfreier Parkplatz. Bei aufgelockerten Bewölkung marschierten wir schlieβlich los.

Zunächst folgten wir noch dem breiten Schotterweg. Doch während dieser weiter zum Sætsvatna führt, an dessen Ufer sich einige wenige Freizeithütten befinden, biegen wir nach etwa 250 Metern nach links auf einen deutlich schmaleren, aber dennoch gut erkennbaren und neu angelegten Schotterpfad ab. Einen Wegweiser markiert den Abzweig. Es geht nun für die nächsten ca. 300 Meter in südwestlicher Richtung weiter. Danach geht der Schotterpfad in einen reinen Bergpfad über, der kontinuierlich eine etwa 12%ige Steigung aufweist und durch ein lichtes Birkenwäldchen führt, bis er schlieβlich auf einen malerischen kleinen Bergsee trifft. Der Kalddalsvetnet liegt auf 392m Höhe und ist von 3 Seiten von den umliegenden Bergen eingerahmt. In seinem herrlich klaren Wasser spiegen sich Bäume, Berge und Schneefelder. Ein paar hartgesottene Kinder hielten sogar ihre Füβe ins eiskalte Naβ. Das ging uns aber doch deutlich zu weit, weshalb wir nach einer kurzen Pause unseren Marsch fortsetzten. Die nachfolgende Passage gestalteten sich nun deutlich steiler als zuvor, allerdings waren es nur knappe 500 Meter, ehe es hinter im Anschluβ an eine scharfe Kehre schon wieder etwas flacher wurde. Das Birkenwäldchen lieβen wir kurz darauf ebenfalls hinter uns und ermöglichte einen freien Blick Richtung Norden. Vor allem natürlich diejenigen Stadtteile Ålesunds, die sich am Storfjord entlang erstrecken, also Emblem, Flisnes und Blindheim, aber auch das Lervåg- und das Solevågsfjell. Noch aber waren etwas mehr als 100 Höhenmeter zu absolvieren und es wurde so langsam auch ordentlich warm. Doch statt den mitgeführten Getränken tranken wir lieber das kristallklare Gebirgswasser, was in zahlreichen Rinnsalen den Berg hinunter plätscherte.

Schlieβlich dauerte es dann auch nicht mehr lange, bis wir den Stavekollen auf 637 Metern über dem Meer erreichten. Mittlwerweile hatten sich nahezu alle Wolken verzogen, so dass sich uns ein herrlicher Blick nach Norden bot. Ganz Ålesund breitete sich vor uns aus. Von hier oben wirkt die Stadt deutlich gröβer als man es bei offiziell ca. 47.000 Einwohner erwartet. Allerdings gehören Teile des sichtbaren Häusermeers auch zu den Gemeinden Landevåg, Giske, Skodje und Haram. Häuser von Sykkylven dagegen, zu dessen Gemeindegebiet der Stavekollen ja schlieβlich gehört, waren aber kaum zu sehen. Dazu muβte man noch ca. 500m nach Osten gehen, denn der Stavekollen befindet sich am westlichen Ende eines Plateaus. Leider wollte auβer mir niemand eine Runde auf diesem Plateau drehen, so dass ich diesen Abstecher alleine unternahm. Weit sah es nicht aus, aber ich sollte mich täuschen.

Während sich die Mädels also auf den Rückweg machten, ging ich selbst noch zum östlichen Endes des besagten Plateaus. Der Pfad dorthin war leicht zu erkennen und er war auch nicht schwierig. Aber lang war er. Deutlich länger als vermutet. Gelohnt hat es sich indes trotzdem, denn der Ausblick auf Sykkylven (mit der Sykkylvsbrücke im Vordergrund), hinüber auf Straumgjerde und ins noch schneebedeckte Strandafjell war beeindruckend. Lange konnte ich mich an der Aussicht allerdings nicht erfreuen, da ich den Rest der Mannschaft nicht zu lange warten lassen wollte. Das war auch der Hauptgrund, nicht auf demselben Weg wieder zurück zu gehen. Denn etwas früher sah ich an anderer Stelle ein Pärchen, das einen kaum sichtbaren Pfad nutzte, der schräg am Berg abwärts führte.

Wo aber beginnt dieser Steig? An einer etwas niedergetrampelten Stelle vermutete ich diesen Beginn, doch ich muβte mich schon kurz danach geschlagen geben, denn ich endete an einem etwa 3 Meter hohen senkrechten Abgrund. Es dauerte weitere knapp 10 Minuten (länger hätte auch der übliche Rückweg vermutlich nicht gedauert), bis ich den Pfad fand und auch kurz darauf auf meine Mädels traf, die auf etwa halber Strecke auf mich warteten.

Gemeinsam ging es dann zurück zum Parkplatz und – wie sollte es anders sein – zum besten Cappuccino Ålesunds.

Dirk, 26.10.




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